Am 27.Februar 1879 wurde die freiwillige Feuerwehr Aufkirch, von 75 Bürgern, in der Egger’schen Gastwirtschaft gegründet. Zum Hauptmann wurde Josef Frank und zum Vorstand Josef Anton Hofer, damals auch Bürgermeister, gewählt.
Zu einer Feuerwehr gehört natürlich auch entsprechende Ausrüstung, so wurden die Saug- und Druckspritze, die noch heute in unserem Besitz und einwandfreiem Zustand ist, sowie Schläuche, Strahlrohre, Steigleitern, Helme, Gurte und Alarmhörner angeschafft. Das Feuerwehrhaus, ein Holzbau am Abzweig Richtung Welden, wurde 1880 fertiggestellt. Alles zusammen kostete die Gemeinde damals 3132,- Mark.
In den folgenden Jahren wurde zu etlichen Brandeinsätzen ausgerückt:
1895 brannte es in Blonhofen, hier wurde unser Feuerwehrmann Bartholomäus Frank beim bespannen der Spritze überfahren, er erlitt eine Quetschung des Brustkorbes.
1888 brannte es in Osterzell.
1890 in Dösingen.
1892 in Blonhofen und in Frankenhofen.
1893 in Osterzell
1894 in Westendorf und in Osterzell.
1895 in Dösingen und in Blonhofen.
1896 in Oberostendorf.
1900 und 1901 jeweils in Blonhofen. Bei dem Brand 1901 wurde Ignaz Hofer durch ein herabfallendes Vordach verletzt.
Ebenfalls 1901 rückte man wegen eines Waldbrandes aus.
1903 brannte es in Frankenhofen und
1910 der Ökonomiestadel beim Pfarrhof in Aufkirch.
1913 wurde die Feuerwehr Uniformiert, dazu wurden 24 Uniformröcke angeschafft.
Es folgten wieder Brandeinsätze, Im Jahr 1916 in Blonhofen, und 1924 brannte ein Strohlager in Aufkirch und in Frankenhofen eine Ökonomie. 1925 in Helmishofen ein Wohnhaus und Ökonomie und dann noch mal ein Getreidestadel, dabei zog sich unser Feuerwehrmann Wendelin Bauer, bei Rettung einer Dreschmaschine, eine Muskelsprengung zu. 1927 in Aufkirch die Käsküche mitsamt der Ökonomie und des Wohnhauses von Martin Bucher.
1929 die Ökonomie und Wohnhaus von Alban Huber in Blonhofen.
Inzwischen war es 1939, der Zweite Weltkrieg stand vor der Tür, alle Feuerwehren wurden damals zur Feuerschutzpolizei bzw. Feuerschutzhilfspolizei erklärt.
In den Kriegsjahren war es, durch die vielen Einberufungen, sehr schwer den Feuerschutz aufrecht zu erhalten. Frauen und die älteren Männer mussten Hand anlegen und wurden bei den beiden Bränden in Aufkirch, 1942 ein Heustock und bei dem schweren Brand im Januar 1944 bei Hindelang Josef bitter benötigt. Damals verbrannten die Ökonomie, das Wohnhaus und der Viehbestand.
Mai 1945, der Krieg hat endlich ein Ende, 24 aktive Feuerwehrmänner sind nicht mehr heimgekehrt und gefallen!
Dem damaligen Bürgermeister Josef Bauer und dem Kommandant Josef Guggenmoos, ist es zu verdanken, dass der Freiwilligen Feuerwehr nach dem Krieg eine Magirus Motorspritze, TS8, sowie weitere Ausrüstung, zur Verfügung standen.
Diese Gerätschaften holten sie nach Kriegsende unter schwierigsten Umständen, aus dem Staatswald bei Tannenberg. Dort lagen herrenlos die Überreste einer, von der Front überrollten, Feuerschutzeinheit der Wehrmacht herum.
Der schwere Brand im Oktober 1946 bei Süß in Eldratshofen, Ökonomie und Viehbestand konnten nicht mehr gerettet werden, hat gezeigt, dass dringend wieder etwas getan werden musste. So fand schon 19 Tage danach die erste Versammlung nach dem Krieg statt, die Feuerwehr wurde Neugegliedert und bei den Neuwahlen wurde Josef Neubrand zum Kommandanten gewählt.
Es war der 6.Juni 1949, als der Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus, auf dem Gelände der Sennereigenossenschaft, erfolgte. Schon ein Jahr später, am 1.Juli, konnte das neue Gerätehaus mit unterirdischer Löschwasserreserve, eingeweiht werden. In dessen Rahmen fand auch eine Großübung mit 10 umliegenden Wehren statt.
1952 wurde die Feuerwehr wieder zu einem Brandeinsatz gerufen. In Blonhofen brannte der Ökonomie-Stadel des Bauern Wendelin Meichelböck.
Mit der elektrischen Alarmsirene, die 1954 auf der Lehrerwohnung in Betrieb genommen wurde, verbesserte sich die Alarmierung der Feuerwehr erheblich. Im Zuge der Einweihung des neu erbauten Schlauchtrockenturmes, am 07.08.1955, wurde auch das 75jährige Bestehen der freiwilligen Feuerwehr Aufkirch gefeiert.
1961 wurde für 3760,- DM eine neue Magirus Tragkraftspritze (TS8) angeschafft. Im selben Jahr wurde die Feuerwehr zum Brand bei Wilhelm Karg gerufen, in der Waschküche hat sich ausgelaufenes Benzin und ein Motorrad entzündet. Im April 1962 stürzte westlich von Aufkirch ein Düsenjäger ab, ein Löscheinsatz wurde allerdings nicht mehr nötig. Der Löschwasserbehälter in Helmishofen wurde auch 1962 errichtet.
Im Februar 1964 musste die Feuerwehr drei mal das Anwesen Mangold in Helmishofen vom Hochwasser befreien. Am 08. Juli 1964 brannte bei Löcherer in Stocken das Wirtschaftsgebäude und der Dachstuhl des Wohnhauses. Am 15.07.1964 traf es die Feuerwehr schwer, als Hans Unsin, auf dem Nachhauseweg von einer Übung, tödlich verunglückt.
1967 musste zu dem Brand des Schweinestalles von Bernhard Schmid in Blonhofen ausgerückt werden. Einen Zimmerbrand löschte die Feuerwehr in Aufkirch bei Rolf Schmid, 1970. Den Brand des Wirtschaftsgebäudes von Johann Maurus in Frankenhofen galt es im August 1971 zu bekämpfen. Ebenfalls 1971 musste ein Fahrzeugbrand in Aufkirch gelöscht werden. Die Feuerschutzabgabe, in Höhe von 15,-DM, wurde 1972 durch die Gemeinde eingeführt. 1973 im Februar brannte das ehemalige Wirtschaftsgebäude der Lehrerwohnung in Aufkirch. Auch 1973 wurde endlich die Wasserversorgung durch die Gennach-Hühnerbach-Gruppe in Betrieb genommen. Das verbesserte die Löschwasserversorgung erheblich, und war damit endlich auf einem Stand wie man es heute als Selbstverständlich sieht.
Im Oktober 1976 wurde die Wehr nach Blonhofen zum Brand des landwirtschaftlichen Anwesens von Franz Mann gerufen.
Anfang 1977 machte die FFW Aufkirch, in Sachen Schlagkraft, einen Riesen Schritt. Der Tragkraftspritzenanhänger wurde durch das heutige Feuerwehrfahrzeug (LF8/TS), einen neuen Magirus im Wert von 89.000,- DM, abgelöst. Am 15.05. wurde dieses zusammen mit dem neuen Feuerwehrgerätehaus festlich eingeweiht. Am 15.07.1979 wurde mit einem Festakt im Schützenheim das 100jährige Bestehen der FFW Aufkirch gefeiert.
Einen Monat später, am 11.08.1979, brannte in Eldratshofen das Wirtschaftsgebäude des Anwesens Ferdinand Seeler. Am 13.04.1983 brannte das Wirtschaftsgebäude der Familie Fickler in Ödwang. 1984, am 01.09., brannte in Gerbishofen das Nebengebäude auf dem Anwesen Schaubmaier.
Anlässlich der Einweihung der Kirche in Eldratshofen, am 17.07.1988, führte die FFW Aufkirch mit der alten Spritze, aus dem Gründungsjahr, eine Schauübung durch. Am 03.04.1989 brannte in einer Kiesgrube in Helmishofen eine Planierraupe. Die Bergehalle des Anwesens Zwick in Ödwang stand am 20.08.1990 lichterloh in Flammen. Drei Tage später musste wegen eines Waldbrandes zwischen Welden und Aufkirch ausgerückt werden, das Löschwasser wurde von Landwirten in Vakuumfässern herangeschafft.
Am 12.06.1992 brannte in Aufkirch der Garagendachstuhl der Metzgerei von Siegfried Hauser, unsere Feuerwehrmänner mit Atemschutz mussten eingesetzt werden. Die Ursache für das Feuer war Brandstiftung. 1994, am 13.06, brannte der Heustock des Landwirtes Waldhör in Eldratshofen. Zu dem Brand am 08.02.1995 bei Ludwig Fischer in Gerbishofen ist die Wehr mit ca. 15 minütiger Verspätung alarmiert worden, da ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude befürchtet wurde. Am 26.07.1995 hat es im Heizungsraum von Anton Dietrich gebrannt, vorrücken war nur mit Atemschutz möglich, da der ganze Keller unter Rauch stand. Bei Josef Gottwald mussten 1996 Heuballen gelöscht werden. Am 21.11.1997 wurde unsere Wehr zu dem schweren Brand des Anwesens Schuler in Eldratshofen gerufen. Leider konnte hier das Jungvieh nicht mehr gerettet werden, es verendete Qualvoll. Die Aufräumarbeiten müssten jedem Feuerwehrmann noch in Erinnerung liegen. 1998 brannte es abermals auf dem Anwesen Waldhör in Eldratshofen, doch diesmal konnte nur noch das Vieh und das Wohnhaus gerettet werden. Zum 120jährigen Jubiläum konnte am 16.05.1999 auch unsere neu angeschaffte Feuerwehrfahne eingeweiht werden, dies geschah feierlich im Schützenheim Aufkirch. Am 22. und 23.05.1999 hielt das verherende Pfingsthochwasser unsere Wehr im Dauerstress, ca. 45 Alarmierungen gingen ein. Hilfe musste zum größten Teil in Helmishofen, aber auch in Blonhofen geleistet werden.
Am 11.01.2000 wurde in Aufkirch die Jugendfeuerwehr gegründet neben dem ersten Vorstand Tobias Karg wurden 14 weitere Jugendliche Mitglied.
Am 13.06.2001 gab es einen Zimmerbrand in Frankenhofen, unsere Atemschutzgeräteträger waren wieder gefragt, aber zum Glück befand sich in dem Haus niemand mehr.
Die Jugendfeuerwehr veranstaltete am 28.09.2002 den ersten Kreisjugendfeuerwehrtag, in dessen Rahmen auch die erste Jugendleistungsspange im Ostallgäu abgenommen wurde.
Eine ausgebrochene Kuh löste am 15.05.2003 einen Einsatz aus, sie ist in den Wassergraben an der Straße zwischen Blonhofen und Oberostendorf gefallen und musste von der Feuerwehr aus ihrer misslichen Lage befreit werden. Als letztes Ereignis habe ich den Iron Fireman -Wettbewerb den die Jugendfeuerwehr Aufkirch anlässlich der 125 Jahre FFW Aufkrich letzte Woche veranstaltete. Dazu traten 9 Jugendfeuerwehren bei 8 verschiedenen Übungen gegeneinander an.